Der 2er
Schon 1976 stellte VW erste Überlegungen für einen Nachfolger des Scirocco 1 an, der mehr Platz für Passagiere und Gepäck sowie bessere Aerodynamik garantieren sollte. Das werkseigene Entwicklungsteam erarbeitete in Zusammenarbeit mit dem Karosseriebauer Wilhelm Karmann das neue Konzept des zukünftigen Sciroccos der zweiten Generation. Der gleichzeitig parallel entwickelte Entwurf von Giorgio Giugiaro wurde nach eingehender Studie von VW verworfen, da er im Grunde genommen nur ein vergrößerter Scirocco I war.
Der Chefkonstrukteur der Wilhelm Karmann KG in Osnabrück - Willi Schwebe - sollte nach erfolgreicher Planung und Entwicklung des Scirocco 1 auch den Scirocco der zweiten Generation konstruieren. Er wölbte das Dach etwas stärker, was den Innenraum vergrößern sollte. Gleichzeitig wurde der Kofferraum durch 16,5 cm Längenzuwachs deutlich erweitert und der Cw-Wert durch eine flachere Front sowie abgerundete Ecken und Kanten von 0,42 (Scirocco 1) auf damals bemerkenswerte 0,38 verbessert. Willi Schwebe erreichte mit diesem Konzept eine harmonisch fließende Linienführung des neuen Sportcoupé's. Durch einige ungewöhnliche Details verbesserte er Aerodynamik, Windgeräusche und Fahrverhalten noch weiter: Die Regenrinnen wurden dabei erstmals in das Dach integriert. Der über die tiefgezogene Heckscheibe montierte Heckspoiler gewährt freie Sicht nach hinten beim Rangieren. Die Verbundglas-Frontscheibe sorgt für größere Sicherheit bei Unfällen.
1981 löste der Scirocco 2 schließlich seinen Vorgänger ab. Zunächst war er in den Versionen L, LS, GT, GL, GLS, GTI und GLI mit denen aus dem Scirocco 1 bekannten Motoren erhältlich. Bereits 1983 wurde das erste Sondermodell – der GTS – aufgelegt, um den Verkauf anzukurbeln. Er war mit 85, 90 sowie 112 PS erhältlich und hatte auffällige Zierstreifen an den Flanken.
1984 verbesserte Willi Schwebe die Aerodynamik an einigen Modellvarianten durch den Einsatz einer Rundumverspoilerung. Diese wurde später in allen Sciroccomodellen serienmäßig verbaut.
Ein Jahr später wurde das Sondermodell „White Cat“ aufgelegt und außerdem der 16V-Motor erstmals angeboten, der die Verkaufszahlen wieder steigen ließ.
1986 kam das Sondermodell „Scala“ auf den Markt und wurde von dem GT II gefolgt. Dieser war mit Schiebedach, Dreipunktgurten hinten, MFA und Servolenkung bereits ab Werk umfangreich ausgestattet. Dieses Modell wurde in erster Linie mit dem 95 PS-Motor produziert; der 129 PS-16V mit Katalysator war aber ebenfalls lieferbar. Hierdurch wurde die Lücke zum Corrado mit 160 PS geschlossen, der bereits seit 1988 parallel zum Scirocco in Osnabrück gefertigt wurde.
1992 nach 291497 produzierten Fahrzeugen lief der letzte Scirocco 2 von den Bändern der Wilhelm Karmann GmbH. Somit endete die Ära des Scirocco als erfolgreichem Sportcoupe im Volkswagenprogramm nach 18 Jahren.
Auch für den Scirocco 2 boten einige Firmen Umbauten zum Cabrio an, wie z.B. Ostermann, Hornstein, und Speedster.